Wortschatz
Wir haben einen Wortschatz. Das ist die Menge an verschiedenen Worten, die wir in einer Sprache kennen. Kinder erweitern ihren Wortschatz ständig. In einer Fremdsprache ist unser Wortschatz sehr begrenzt. Manchmal müssen da Hände, Füße oder Apps helfen. Je größer der Wortschatz, umso genauer und verständlicher gelingt der Informationsaustausch. Wir verstehen also nicht nur mehr, sondern wir können uns auch besser mitteilen.
Wie viele Worte kenne ich eigentlich? Wie viele und welche davon gebrauche ich im Alltag?
Schon mit 750 Wörtern kommen wir im Alltag gut zurecht. Denn mehr Wörter werden normalerweise in der Kommunikation nicht verwendet. Mit 2.500 Wörtern sind wir in der Lage, alles auszudrücken, was uns in den Sinn kommt. Studien und Lexika geben an, dass wir in der deutschen Standardsprache etwa 75.000 Wörter und insgesamt ca. 500.000 Wörter haben. Mit Fachbegriffen usw. ist sogar von über 5 Mio. Wörtern auszugehen.
So viele Worte! Welche Worte oder Wortgruppen benutze ich häufig (aktiver Wortschatz), welche eher selten?
Man vergisst Wörter, wie man anderes vergisst. Darum ist der persönliche Wortschatz wie ein Feld, das ständig gedüngt werden muss, damit es nicht verdorrt. Auch im Glauben gilt es, sprachfähig zu werden, einen Wortschatz zu lernen, die Sprache des Glaubens lernen sowie anderen davon weitersagen und sie mit guten Worten wertschätzen. Mein Wortschatz ist wie ein Goldschatz, der nicht vergraben, sondern ausgeteilt werden muss. Denn – so schon Hegel – „die Sprache ist der Leib des Denkens.“ Die Ordensregel unserer OJC-Kommunität heißt ja auch passenderweise „Grammatik“.
Was sind eigentlich die wichtigsten Sätze? Ich habe mal überlegt und denke, dass wirklich bedeutsame Sätze oft kurz sind: „Ich liebe Dich!“ „Wie geht es Dir wirklich?“ „Tut mir leid!“ „Du bist schön!“ „Ich bin bei Dir!“ So werde Sätze zu Schätze.
Es gibt daneben auch bestimmte Worte, die ganz individuell eine Bedeutung bekommen haben. Diese einzelnen Worte aus dem großen Wortschatz werden dann ein persönlicher Schatz. Worte, die man sich im Herzen bewahrt. Worte, die in der Wohnung auftauchen. Welche Worte sind eigentlich bei Dir in der Wohnung gut lesbar zu entdecken?
Für mich sind das auch oft Bibelworte, die im Laufe meines Lebens ein Schatz geworden sind. Ja, die Bibel ist insgesamt ein Wortschatz. Zum einen ist die Heilige Schrift eine Schatztruhe voller guter Worte, die immer zu entdecken Abenteuer und Freude zugleich ist. Zum anderen ist die Bibel auch unsere Muttersprache, die Sprache unser Wortschatz. Unser Reden soll biblisch durchtränkt sein. Nicht dass wir kanaanäisch sprechen, dass unser keiner mehr versteht, aber doch gibt es eine geistliche Sprache, die unersetzlich ist. Worte wie Gnade und Bund und Vertrauen usw. Jesus Christus selbst ist ja das wahrhafte lebendige Wort Gottes, der Wort-Schatz. Und der Heilige Geist der Atem Gottes, der in der Kehle sitzt und unsere Laute bildet.
Das wollen wir auch hier – mit dieser Kategorie „Wortschatz“: Regelmäßig Gedanken aus unserem Alltag hoffnungsvoll teilen. Biblische Erkenntnisse, Erfahrungen, Gedanken, Impulse geben, gute Worte … für manche so wie ein Fischbrötchen fürs Herz. Das gehört zum Wortschatz an der Ostsee auf jeden Fall dazu 😉
Lass Dir neue Worte schenken. Und lass Dir Worte neu schenken.