Ich plane

Ich plane – Einsichten aus dem Garten

Ich plane, mache mir Gedanken, verfolge die Umsetzung und dann beginnt für mich als angehender Landschaftsarchitekt die Phase des Wartens und Hoffens. Werden die Pflanzen, die ich für diesen Ort vorgesehen habe, gut anwachsen? Stimmt die Zusammensetzung der Arten oder verschattet/überwuchert eine Pflanze nach dem ersten Jahr die anderen?

Sicherheit würden mir jetzt vergangene Erfahrungen geben: „Das hat damals doch auch mit viel anspruchsvolleren Pflanzungen geklappt. Du kannst dich zurücklehnen, deine Arbeit hier ist getan.“ Nur habe ich noch nicht so sonderlich viele Erfahrungen in meiner kurzen Zeit in der Gartengestaltung vorzuweisen.

An so einem Punkt wird das Hoffen zu einem Prozess des Abgebens. Ich weiß nicht, was die Zukunft mit sich bringt, ob die Pflanzen wie geplant anwachsen und am Ende die erwünschte gestalterische Wirkung erzielen, aber ich kann jetzt auch nicht mehr Einfluss darauf nehmen. Ich prüfe ein letztes Mal, ob sich nicht doch ein Fehler bei der Pflanzenauswahl eingeschlichen hat, dann muss ich loslassen.

Das Hoffen wird zum Vertrauen. Es liegt jetzt nicht mehr an mir. „Wir pflügen und wir streuen den Samen auf das Land, doch Wachstum und Gedeihen steht in des Himmels Hand.“ Die Zeit zeigt dann, ob die Pflanzen anwachsen und so lange muss ich warten und mich in Geduld üben. Wenn es soweit ist, sehe ich das Ergebnis und wenn meine Überlegungen eine Fehlplanung waren, ist das auch kein Weltuntergang.

Diese Erfahrung durfte ich zumindest schon machen: Fehler kommen vor, können aber verziehen und nachgebessert werden. Kein Grund zu bangen also. Mein Hoffen darf sich getrost zum Vertrauen wandeln. Römer 8,25: „Da wir also das, worauf wir hoffen, noch nicht sehen, warten wir unbeirrbar, bis es sich erfüllt.“

Lorenz Walk hat 2020/21 ein FSJ in der OJC gemacht. Jetzt studiert er Landschaftsarchitektur in Weihenstephan. Er hofft auf Wachstum und versucht sich selbst daran.

 

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